Uns leitet das Modell "Trauer erschließen": 

 

"Es wurde von Dr. Ruthmarijke Smeding Ende der achtziger Jahre in den USA entwickelt. Es wird seitdem regelmäßig erweitert, hauptsächlich als Folge der fortschreitenden wissenschaftlichen Erkenntnisse, aber auch anhand des Gelernten in den vielen Kursen. Ein weiterer Grund zur Anpassung sind Rückmeldungen von den Trauernden, die mit und durch dieses Modell und der integrierten Methodik, begleitet wurden und werden. Eine weitere Unterstützung/Festigung dieses Modells wurde dann von Rm. Smeding als Promotion unter der Begleitung des Lehrpsychiaters Dr. Colin M. Parkes ausgearbeitet. Parkes war seit Ende der sechziger Jahre von Cicely Saunders beauftragt die Trauerbegleitung als integrierten Ansatz der Palliative Care auf- und auszubauen. Somit untersuchte diese Dissertation nicht nur die Trauerbegleitung als Lehr-Lernansatz, sondern die Einbettung dieser Begleitung in der Gesamtbegleitung der Hospiz- und Palliative Care Ansätze.

Professor Dr. Dennis Klass, heute em. Professor der Webster Universität in St. Louis Missouri, schrieb für den Klapptext des Buches "Trauer Erschließen":

"[...] Weil Trauer die meiste Zeit des 20. Jahrhunderts als psychologischer Prozess verstanden wurde, basieren die meisten Trainingsmodelle auf der psychotherapeutische Theorie. Die Idee, dass Trauer ein angeborener psychologischer Prozess sei, zerfiel unter dem Gewicht der Forschungsdaten gegen Ende des 20. Jahrhunderts. Inzwischen halten wir Trauer für einen intersubjektiven Prozess. Dr. Smeding hat diese Theorieverschiebung vorausgeahnt. [...] es basiert auf höchstem Wissenstand, der dem Fachgebiet vorausgeht, das ihr nachgefolgt ist. Ich kenne kein anderes Werk auf Englisch noch auf Deutsch, das an irgendeiner Stelle diesem nahe käme."

Neben einer Schulung der allgemeinen Trauertheorien, Trauermodelle und Trauerforschung, ist gerade heutzutage das Tätigkeitsfeld jeder Berufsgruppe genauer anzusehen in Bezug auf professionelle oder ehrenamtliche Trauerbegleitung. Muss jeder trauernde Mensch begleitet werden? Und wenn ja, was beinhaltet diese Begleitung dann? Ist dies für jede Person gleich? Und wer genau ist für die Begleitung zuständig? Wer entscheidet, wer was macht, oder auch nicht macht? Kann man delegieren? Und wenn ja, wie und an wen?
Professionelles Handeln in der Trauerbegleitung kennt unterschiedliche Ausgangssituationen. Sie wird bei weiterer Begleitung je nach Berufsfeld oft auch unterschiedlich, je nach methodischen Grundsätzen bearbeitet. Die Mehrdimensionalität der Trauer spielt hier eine wichtige Rolle.

Auch inhaltlich ist der Bedarf an Trauerbegleitung, je nach Ursache, zu differenzieren. Eine Begleitung nach längerer palliativecare und/oder hospizlicher Betreuung, setzt unter Umständen zunächst andere Schwerpunkte, als wenn der Tod plötzlich eintritt. Ob er nun mitten im gesunden Leben oder in einer schon laufenden Krankheitsperiode unerwartet "zuschlägt".

Und wie sieht es aus, wenn jemand, Jahre nachdem ein Todesfall eingetreten ist, plötzlich erneut in tiefste Trauer gerät? Wer ist dann zuständig und was soll er/sie dann machen?
Ein Trauerprozess, der vielleicht nach 15 Jahren aus irgendeinem Grund zum ersten Male in Bewegung gerät, verlangt sicher eine andere Bearbeitung als Trauer, die erneut ins Fließen geraten ist, nachdem man am Anfang (als der Tod eintrat) schon daran arbeitete.

Das heißt: Die ersten Ansprechpartner, Ansprechpartnerinnen haben den wichtigen Auftrag zu klären: Wer macht was? Und wie geht es danach weiter?"

http://www.trauer-erschliessen.de/